Babywaagen

Was ist eine Babywaage?

Mit einer Babywaage lässt sich das Gewicht von Säuglingen und Kleinkindern ermitteln. Sie ist deutlich präziser als ein herkömmliches Modell, das auch von Erwachsenen verwendet werden kann. In den ersten Monaten entwickelt sich ein Neugeborenes sehr stark, körperlich wie auch geistig. Und um festzustellen, ob der Nachwuchs für sein Alter das passende Gewicht und die richtige Körpergröße hat, sollte er regelmäßig gewogen werden.

Diese Aufgabe übernimmt zumeist die Hebamme oder der Kinderarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen. Nach einer gewissen Zeit werden die Termine aber immer seltener. Um das Kind dennoch regelmäßig wiegen und eventuelle Veränderungen entdecken zu können, kann eine Babywaage sehr nützlich sein. Gerade bei sogenannten Frühchen oder kranken Kleinkindern ist es sehr wichtig, das Gewicht sehr genau und in kurzen Abständen zu kontrollieren.

Wie funktioniert eine Babywaage?

Um das Gewicht eines Neugeborenen zu bestimmen, ist die Babywaage mit einer sogenannten Wägezelle aus Aluminium ausgestattet, die sich unter der Waagschale befindet. In diesem klotzartigen Bauteil befindet sich ein sehr dünner Draht, der auch als Dehnungsmessstreifen bezeichnet wird. Sobald das Baby auf die Wiegefläche gelegt wird, erfährt die Wägezelle einen Druck.

Dadurch verformt sich diese und der Draht wird gespannt. Im Anschluss fließt in dem Dehnungsmessstreifen ein geringer Strom, dessen elektrischer Widerstand sich durch die Dehnung verändert. Im Inneren der Babywaage befindet sich ein Mikrochip. Dieser registriert die Veränderung des elektrischen Widerstands und vergleicht ihn mit gespeicherten Referenzwerten. Dadurch kann das genaue Gewicht des Babys bestimmt werden.

Was macht eine gute Babywaage aus?

Bevor eine Babywaage gekauft wird, sollten einige wichtige Punkte beachtet werden. Dadurch lässt sich das passende Modell finden und ein Fehlkauf vermeiden.

1. Tragkraft

Bei den meisten Modellen liegt das Maximalgewicht bei 20 Kilogramm. Die sogenannte Tragkraft gibt an, wie schwer das zu wiegende Kind maximal sein darf. Wiegt es mehr, ist es in der Regel sowieso zu groß und passt nicht mehr in die Wiegefläche. Einige Modelle verfügen über eine höhere Tragkraft von 30 Kilogramm oder sogar 50 Kilogramm. Diese werden dann aber nicht mehr als Baby- sondern als Kinderwaagen bezeichnet, die auch noch bis in das Jugendalter verwendet werden können.

2. Messgenauigkeit

Vor dem Kauf gilt es das gewünschte Modell zu testen. So kann beispielsweise ein Gewicht von einer Hantel mit zu dem Händler genommen werden. Auf dem Display sollte jetzt der exakte Wert ohne besonders große Abweichungen stehen. Die meisten Modelle messen in 10- oder 20-Gramm-Schritten. Dadurch sind sie deutlich genauer als normale Personenwagen für Erwachsene. Denn diese messen das Gewicht zumeist in 100-Gramm-Schritten. Zudem gibt es Babywaagen, die noch exakter messen. Mit ihnen lässt sich beispielsweise die aufgenommene Milchmenge nach dem Trinken an der Brust ermitteln. Diese Waagen werden häufig auch als Stillwaagen bezeichnet und sind in der Lage, das Gewicht in 2- oder 5-Gramm-Schritten zu messen.

3. Strom und/oder Batterien?

Die meisten digitalen Waagen werden mit herkömmlichen AA-Batterien betrieben. Es gibt auch Modelle, die zusätzlich noch über ein Netzteil an das Stromnetz angeschlossen werden können. Dies kann gerade dann von Vorteil sein, wenn die Batterien keine ausreichende Kapazität haben und auch keine mehr vorrätig sind. Allerdings sollte das Kabel lang genug sein, um es problemlos anschließen zu können. Am besten wird ein Modell gewählt, das sich sowohl mit Batterien als auch mit Strom betreiben lässt.

4. Tara-Funktion

Sehr nützlich ist auch die sogenannte Tara-Funktion. Mit dieser ist eine Gewichtsmessung mit einem bestimmten Zusatzgewicht möglich. Tara beschreibt hierbei die Differenz zwischen dem Brutto- und dem Nettogewicht. Wer den Nachwuchs nicht direkt auf die Liegefläche, sondern lieber auf eine Decke oder ein weiches Handtuch legen will, kann von der Funktion profitieren. Um das wirkliche Gewicht des Kindes nicht zu verfälschen, wird zunächst das Zusatzgewicht (Decke oder Handtuch) tariert. Dadurch wird die Waage trotz des zusätzlichen Gegenstandes auf null gestellt, um nur das genaue Gewicht des Kindes zu erhalten. Dadurch kann auf das lästige Rechnen verzichtet werden.

5. Automatische Abschaltung

Um die Batterien zu schonen, schalten sich viele Babywaagen nach einer bestimmten Zeit von alleine ab. Ideal ist es, wenn sich manuell einstellen lässt, wann sich das Gerät ausstellt. Denn das Wiegen von Säuglingen kann unter Umständen einige Zeit in Anspruch nehmen.

6. Speicherfunktion

Um zu erkennen, wie stark sich das Gewicht des Nachwuchses verändert hat, sollte unbedingt ein Modell mit Speicherfunktion gewählt werden. Dadurch lässt sich auch feststellen, ob das Kind eventuell abgenommen hat. Und anhand der Werte der letzten Messungen lassen sich die Daten ganz praktisch miteinander vergleichen. Bei dem Wiegen von Babys kommt es auf jedes Gramm an. Die Speicherung selber kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Einige Waagen sind mit einem internen Speicher ausgestattet, der die Daten direkt aufnimmt. Andere Modelle verfügen über spezielle USB-Schnittstellen, wodurch sie sich mit einem PC verbinden lassen. Hier werden die Daten dann allerdings extern abgespeichert.

7. Hold-Funktion

Mit einer sogenannten Hold-Funktion lässt sich der gemessene Wert auch nach der Entlastung der Waage anzeigen. Dies ist vor allem dann praktisch, wenn das Baby während des Wiegens das Display verdeckt oder sehr viel strampelt.

Wie genau misst eine Babywaage?

Wie bereits erwähnt, sind Babywaagen sehr viel präziser als herkömmliche Personenwaagen. Letztere messen das Gewicht zumeist in 100-Gramm-Schritten. Babywaagen können es dagegen auf bis zu zwei Gramm genau anzeigen. Zudem sind digitale Modelle zumeist etwas genauer als mechanische Geräte.